Donnerstag, 9. April 2009
Die Möglichkeit einer Reise
Ich bin nach 8 Stunden Busfahrt von Berlin nach Frankfurt a. M., wo man über so schöne Städte wie Magdeburg, Northeim, Giessen und Kassel fährt und für die sich dann respektive genau eine Person interessiert, verdammt geschlaucht. Ich habe zu viel Gepäck und stelle fest das Frankfurt noch assiger is als Berlin.

Viel assiger. Meinen Versuch mich kurz in einem Cafe zu entspannen und die letzten Strahlen deutscher (wenn auch hessischer) Sonne zu geniessen scheiterte a) an der Abwesenheit schöner Cafes und b) an den 4 ranzigsten Pennern die ich je gesehen habe. Mitten in der Innenstadt, direkt am Hauptbahnhof wohlgemerkt. Genervt fahre ich zum Flughafen (3.40 Euro für 10 Minuten fahrt mit der S-Bahn), verbringe weitere 4 Stunden mit rumsitzen, um dann mich in eine Metallröhre zu zwängen um weitere 12:30 Stunden ...zu sitzen.

Mein Sitzplatz am Gang ist neben einem älteren Peruaner (vermute ich jedenfalls, er sagt er wolle nach Lima) in einer 2er Sitzreihe weit hinten. Der Peruaner, behängt mit einer Goldkette, mehreren goldenen und silbernen Ringen, zurück gegeltem Haar und 3-Tage-Bart belegt ungefähr 2/3 unserer beiden Sitze und sein Ellenbogen sollte sich noch häufig in meine Seite bohren (ohne das er dies zu merken schien). Auch seine regelmässigen Rülpser und lautstarkes Räuspern in mein Ohr deuteten darauf, dass er nicht damit gerechnet hatte, nicht alleine zu fliegen.

Das Glückskind, dass ich nun mal bin, hängt sich der Bildschirm im Sitz vor mir pünktlich zum Start auf. Nachdem ich ein bisschen dran rumspiele, stellt sich bei mir schon bald Resignation ein, während der Peruaner gelangweilt Benjamin Button anmacht. Mein Touchscreen reagiert zwar, aber wechselt nur von dunklem auf helleres Schwarz.

Nicht aber mit dem Peruaner! Mehrmaliges Schnippsen gegen den Touchscreen und ein etwas stärkeres Rütteln am Sitz des Vordermanns zwingen (auch wenn jeglicher kausaler Zusammenhand völlig aus der Luft gegriffen ist) meinen Bildschirm zum reboot.

Reboot? Ein freundlicher Tux oben links in der Ecke kündigt mir einen SuSe Linux reboot an und nach etwa 3 Minuten ist mein Bildschirm wieder voll funktionstüchtig.

...to be continued

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Anspruch und Wirklichkeit
Ich koennte ueber so vieles schreiben, dass ich am ende gar nicht mehr die zeit haette die dinge zu erleben ueber die ich schreiben wuerde.

Ich koennte ueber meine ersten 500g bife de chorizo schreiben, ueber die verzuegliche flasche merlot "san telmo", ueber die tuerkisch-staemmige hollaendische psychologie-studentin mit der ich heute 5 stunden durch die stadt gelaufen bin und mit der ich gleich essen gehe, ueber mate, das eigentlich nur heisses, bitteres wasser ist, ueber die voellig wahnsinnigen autofahrer, ueber voellig wahnsinnige strassen mit laeppischen 10 fahrstreifen (in eine fahrtrichtung), ueber evita peron, ueber meine raum-mitbewohner die sich von 6 verschiedenen weckern verteilt ueber 1 stunde haben wecken lassen (franzoesicher chanson, jamiroquai, death metal, nochmal chanson, nochmal jamiroquai, irgendwas argentinisches), ueber das museo nacional des belles artes, wo man ohne eintritt zu bezahlen rodins, picassos, cezannes und monets anschauen kann, ueber daemliche spanische tastaturen, die kein ue haben und ueber meinen ersten sonnenbrand.

mach ich aber nicht. die steaks rufen ;)

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